Osteopathie

Die Osteopathie ist ein ganzheitliches Untersuchungs- und Therapie-Konzept das der Erkennung und Behandlung von Funktionstörungen am menschlichen Körper dient. Es wurde Mitte des 19. Jahrhunderts von dem amerikanischen Arzt Andrew Taylor Still im Laufe mehrerer Jahrzehnte entwickelt und angewendet. Diagnose und Therapie erfolgt seither mit spezifischen Techniken, welche mit den Händen ausgeführt werden.

Seit den achtziger Jahren wird Osteopathie auch in Deutschland, zumeist im Rahmen einer fünfjährigen berufsbegleitenden Ausbildung mit 1350 Kontaktstunden gelehrt.

Das Fundament der Osteopathie bilden detaillierte Kenntnisse der Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers in Verbindung mit klinischen Untersuchungsmethoden. Damit versteht sich die Osteopathie heute als Teil der medizinischen Wissenschaften und bemüht sich um das Feld, die Beweglichkeit des Bewegungsapparates und der Organe zu beurteilen. Daneben werden die von Still postulierten Grundprinzipien berücksichtigt:

▪ Der Mensch wird als eine nicht zu trennende Einheit betrachtet
▪ Die Struktur und die Funktion eines Organes beeinflußen sich gegenseitig
▪ Der Mensch besitzt Selbstheilungskräfte und die Fähigkeit zur Selbstregulation
▪ Das Gesetz der Arterie ist absolut universal und darf nicht gestört werden, sonst folgt Krankheit.

Eine sehr schöne Darstellung, von dem „Was“ und „Wie“ ein Osteopath anregen möchte, finden Sie mit einem Klick hier, mit den Worten von Mr. Barrie Savory (Osteopath, London, UK)


Die Behandlungsbereiche

In der Osteopathie lassen sich im Wesentlichen drei Themenbereiche unterscheiden. Die parietale Osteopathie mit der Behandlung des Bewegungsapparates, die viszerale Osteopathie mit der Behandlung von Organen, Gefäßen und Organhüllen sowie die cranio-sacrale Therapie mit der Behandlung des Schädels, der Flüssigkeiten und des Nervensystems.

Die oben genannten Behandlungsbereiche, also Knochen, Muskeln, Bänder, Gefäße, Flüssigkeiten, Organe und Nerven des menschlichen Körpers sind wie in einem Netzwerk direkt oder indirekt miteinander verbunden und stehen in wechselseitiger Abhängigkeit zueinander. Durch Beweglichkeitsverlust hervorgerufene Funktionsstörungen können dadurch auch über weitere Strecken übertragen werden und dort unterschiedlichste Beschwerden verursachen. Ziel einer osteopathischen Behandlung ist die Auflösung von Funktionsstörungen die eine Gesundung behindern und somit den Körper auf allen Ebenen wieder harmonisch zusammenspielen läßt. Finden sich Körperstrukturen in einem optimalen Zusammenhang, ergibt sich dadurch die größtmögliche Selbstheilungskraft.

Parietale Osteopathie
Die parietale Osteopathie ist der namentlich ursprünglichste Bereich. Still nannte damals seine Behandlungsmethode „Osteopathie“, für „Osteo“, den Knochen und „Pathos“, dem Leiden, weil er bei jedem seiner Patienten Veränderungen im Haltungs- und Bewegungsapparat feststellte. Mit der parietalen Osteopathie ist somit die Behandlung des Bewegungsapparates, genauer der Knochen, Gelenke, Bänder, Muskeln und Faszien gemeint. Sie beinhaltet minimal invasive Techniken, wie die POB (Point of Balance), als auch invasivere Techniken die der Chiropraktiker ähneln, wie z.B. die HVLA (High Velocity Low Amplitude).

Viszerale Osteopathie
Mit der viszeralen Osteopathie ist die Behandlung der Eingeweide, Blutgefäße, Lymphbahnen, Nerven sowie dem dazugehörigen Stützgwebe gemeint. Sie wurde maßgeblich von Jean-Pierre Barral in Frankreich weiterentwickelt. Barral betrachtete als einer der ersten Osteopathen die Organe als „viszerale Gelenke“, die ähnlich wie knöcherne Gelenke aus zwei oder mehreren Gelenkpartnern mit Gleitflächen- und Gleitebenen bestehen. Im Mittelpunkt der Behandlung steht oftmals die Verbesserung der arteriellen, venösen, lymphatischen und vegetativen Versorgung des betroffenen Organs. Die fluidalen Techniken finden hierbei unter den Erfahrungen und Lehrmeinungen mehrerer Kollegen, allen voran dem belgischen Osteopathen Guido F. Meert, mehr und mehr Beachtung in allen Disziplinen der Osteopathie.

Craniosacrale Osteopathie
Die Craniosacrale Osteopathie wurde in den dreißiger Jahren von William Garner Sutherland (1873-1954) entwickelt. Nach damals gängiger Lehrmeinung bildete der Schädel ein unbewegliches, statisches Ganzes. Sutherland entdeckte Verbindungflächen zwischen den einzelnen Schädelknochen und dadurch die Beweglichkeit und Elastizität dazwischen. Sutherlands größter Verdienst für die Osteopathie war die Entdeckung eines Regulationssystemes für den Gesamtorganismus, dass sich durch rhythmische langsame Bewegungen am Schädel und auch an anderen Körperextremitäten äußert. In der klassischen Schulmedizin ist diese Meinung nach wie vor strittig und wird vermutlich auch aus diesem Grund nicht in den grundlegenden Abrechnungs-Positionen der Gebührenordnung für Heilpraktiker geführt.

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